Sankt Martin Rap

 

Sankt Martin war voll krass, der Mann,

der flott im Herbststurm reiten kann.

Durch Wald und Feld zu der Kaserne

kürzt er den Weg ab - macht er gerne.

 

Elf Meter vor dem Tore sahn

Sint Mätes mit den Rittersmann´n

nen armen Mann mit fast nichts an.

Die Truppe stoppt!  No risk, no fun!

 

Der Bettler brüllt: Hey, Offizier,

checkst Du denn nicht, daß ich hier frier?

Ich leb doch nur noch von Hartz 4,

das reicht mal grade für ein Bier.

 

Sankt Martin spricht: Ich checke nicht,

daß so ein armer alter Wicht,

nicht mal ne kleine Decke kricht.

Und ruft nen Knappen: Mach mal Licht!

 

Wo sind Malteser, Johanniter

die Wohlfahrt oder Bernhardiner.

Noch nicht erfunden -stimmt! Ist wahr!

Das machen mer dann nächstes Jahr.

 

Sankt Martin zückt spontan das Schwert.

Der Mann vor Angst zusammenfährt.

"Was willst du mit dem Dolche, sprich!"

"Die Stadt vom Bettler befreien!

Das sollst Du niemals bereuen!"

 

Sint Mätes zieht den Mantel ab,

sein Schwert macht ratsche, schnipp und schnapp.

Die eine Hälfte schnell er gab

dem Bettler von dem Pferd herab.

 

 

 

Die andre Hälfte auf der Faust

wirft er mit Schwung die Schulter rauf.

Dem Bettler rutscht es keck heraus:

"Soldat, du siehst schon witzig aus!"

 

Sankt Martin ritt, der Knappe lief,

der Kleine lacht sich krumm und schief.

Ein halber Mantel, schmal und tief,

vertreibt die Ehrfurcht  - objektiv -!

 

Und als Sankt Martin abends schlief,

träumt er die Szene instinktiv.

Sieht Jesus als den Bettlermann

mit seinem halben Mantel an.

 

Er steigt aus seinem Wehrdienst aus,

lernt Bibel wendig in und aus.

Tut Gutes allen nah und fern,

drum haben ihn die Leute gern ;-)

 

Er teilte nicht nur Mäntel hier,

sondern auch zwölf: durch drei und vier!

Er teilte mit, daß der, der sich

nach Gottes Lebensweisung richt´,

nach seinem Geist und Nähe strebt,

in Gottes Kraft und Frieden lebt.

 

Martin Berg November 2005